Mintel / Kaffeekonsum
Kaffee macht glücklich
Laut einer aktuellen Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Mintel scheint Kaffee das emotionale Wohlbefinden anzuregen. Fast zwei Drittel geben an, dass der Konsum von Kaffee sie glücklicher macht. Gefragt sind zudem innovative neue Kaffeeangebote.

VendingSpiegel, 20.07.2017 – Dass Kaffee bei den Deutschen besonders beliebt ist, stellen Erhebungen und Marktforschungen jedes Jahr aufs Neue fest. Ein Grund dafür kann in den Ergebnissen einer neuen Mintel-Untersuchung liegen: Demnach geben 60 Prozent der Befragten an, dass Kaffeetrinken sie glücklicher macht. 43 Prozent gaben zudem an, dass ein Tag ohne Kaffee für sie nur schwer durchzustehen ist.

Mit steigenden Temperaturen im Sommer nimmt das Interesse der Verbraucher an kalt servierten Variationen des Kaffees zu. Ein Viertel (27%) der deutschen Verbraucher zeigten in einer kürzlich durchgeführten Mintel-Studie Interesse an dem neuen Trend Cold Brew, kalt gebrautem Kaffee. Deutsche Konsumenten im Alter von 25 bis 34 Jahren zeigen dabei das stärkste Interesse an diesem Konzept: fast die Hälfte (46%) dieser jungen Konsumenten möchte Cold Brew Kaffee ausprobieren.

Obwohl die deutschen Verbraucher Durst auf kalt gebrühten Kaffee haben, zeigt die Untersuchung, dass Konsumenten in anderen wichtigen europäischen Märkten ebenfalls Interesse an solchen Getränken haben. Jeweils 51 Prozent der polnischen und spanischen Verbraucher sind daran interessiert, kalt gebrauten Kaffee zu probieren, gefolgt von 44 Prozent in Italien und 31 Prozent in Frankreich.

„Kalt gebrauter Kaffee, oder Cold Brew ist ein Konzept, das ursprünglich aus den USA kommt“, erklärt Julia Büch, Food & Drink Analystin für Deutschland bei Mintel. Es eröffnee eine weniger bittere, hocharomatische und natürlich süße Alternative zu herkömmlichen RTD-Angeboten, und werde auf dem internationalen Kaffeehausmarkt derzeit gehypt. „Kalt gebrühter Kaffee ist nun auch in Europa angekommen, angetrieben durch den Aufschwung der Kaffeebar-Szene in Großstädten“, führt die Analystin weiter aus. Doch während der Markt für Kaffee To-go aufgrund der anhaltenden Verbrauchernachfrage nach Instant-Energie gedeihe, sei kalt gebrühter Kaffee in vielen Ländern noch relativ unbekannt. „Als gehobener Premium-Geschmack und Qualitätsmerkmal bietet Cold Brew auch eine Plattform für Innovationen im Einzelhandel“, weiß die Expertin.

Während Cold Brew-Kaffee in den USA schon längst angekommen ist, stecken kalt gebrühte Innovationen in Europa noch in den Kinderschuhen. Nach der Mintel Global New Products Database (GNPD) trugen in den USA zwei von fünf (41 %) der zwischen 2015 und 2016 neu eingeführten RTD-Kaffeeprodukte das Label „kalt gebraut“. Auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, in Europa, waren im selben Zeitraum nur 2,5 Prozent der RTD-Kaffeeprodukte als „kalt gebraut“ gekennzeichnet.

Verbraucher sind sogar noch eine Spur abenteuerlustiger und zeigen zudem Interesse an sogenanntem „Nitro“-Kaffee, der von Mintel als cremiger, kalt gebrühter Kaffee definiert wird. Nitrokaffee ist erhältlich in bestimmten Kaffeeläden oder als Ready to drink-Getränk im Supermarkt und erhält seinen Namen von zugesetzten Nitrogen, was dem Kaffee eine cremige Textur und einen süßen Geschmack verleiht. Mehr als ein Viertel (27%) der deutschen Konsumenten ist daran interessiert, Nitrokaffee zu probieren; eine Zahl die besondere Höhen (47%) bei 16- bis 24-Jährigen erreicht.

Obwohl jüngere Konsumenten Interesse am Nitrokaffee finden, sind in Deutschland unter dieser demographischen Gruppe die wenigsten Kaffeetrinker zu finden. Drei von zehn (29%) der deutschen Verbraucher im Alter von 16 bis 24 Jahren sagen aus, dass sie überhaupt keinen Kaffee trinken, im Vergleich zum nationalen Durchschnitt von zwölf Prozent.

„Junge Verbraucher zeigen das meiste Interesse an innovativen neuen Kaffeeangeboten, sind aber gleichzeitig die Altersgruppe mit den wenigsten Kaffeetrinkern“, sagt Büch. „Nitrokaffee könnte das Konzept sein, das die jüngste Generation zum Kaffeetrinken konvertiert. Marken und Hersteller würden gut daran tun, ihre Produktinnovationen an junge Verbraucher und Erstanwender zu vermarkten.“

Abschließend zeigt die Mintel-Untersuchung, dass 13 Prozent der Deutschen sich nach eigenen Angaben als Kaffeekenner beschreiben würden, eine Zahl, die auf 23 Prozent unter den 35- bis 44-Jährigen steigt. Während drei von vier (74 %) aussagen, ihren Kaffee vor neun Uhr morgens zu trinken, behaupten 48 Prozent, das Getränk zwischen neun und 13 Uhr und vier Prozent um 21 Uhr oder später zu genießen.

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