Südback vom 23. bis 26. September in Stuttgart
Ein nachhaltiger Genuss
Ein Leitthema der diesjährigen Südback sind Einwegbecher und Nachhaltigkeit. Das Bäcker- und Konditorenhandwerk will sich damit aktiv gegen den durch Kaffeebecher entstehenden Plastikmüll wenden.

VendingSpiegel, 22.09.2017 – Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland pro Stunde 320.000 Einwegbecher verbraucht. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt das drei Milliarden Stück. Viele Bäckereien im ganzen Bundesgebiet haben auf diese Umweltbelastung reagiert und bieten ihren Kunden für den Coffee to Go mehrfach nutzbare Becher aus lange haltbaren Materialien an.

Umweltschonende Nachhaltigkeit ist auch ein Trendthema der Südback 2017, die im September in Stuttgart stattfindet.

Rechtlich ist das Befüllen eines mitgebrachten Kundenbechers mit Kaffee für unterwegs kein Problem. Gesetze oder Verordnungen stehen dem prinzipiell nicht entgegen. Allerdings betonen die Kontrollbehörden, dass die betriebliche Hygienebestimmungen einzuhalten seinen – und dass das auch kontrolliert werde.

In einigen Bundesländern gibt es bereits „Handlungsempfehlungen.“ So gehört es beispielsweise in Niedersachsen zu den Mindeststandards, dass mitgebrachte Becher in einem separaten Bereich des Verkaufstresens angenommen werden sollen, der „bedarfsgerecht“ gereinigt und desinfiziert werden kann. Nur gereinigte, saubere Becher dürfen befüllt werden. Es darf keinen „Berührungskontakt zwischen der Auslauftülle der Getränkemaschine, Kannen oder anderen Utensilien und dem Becher“ geben. Die Einhaltung der Standard-Arbeitsabläufe seien überdies für die amtlichen Hygienekontrolleure zu dokumentieren.

„Der frische Kaffee gehört mittlerweile zum Bäcker wie das frische Brot. Das ist gut fürs Geschäft, aber Stress für die Umwelt“, stellt auch Maren Andresen fest. Die Bäckermeisterin ist Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) und verantwortet als Vorsitzende die Aktionen der ZV-eigenen Werbegemeinschaft. „Nachhaltigkeit gehört zu unserem Handwerk. Unser Mehrwegbecher entlastet die Umwelt“, ist Andresen sicher.

Auch die Zulieferbranchen der Bäcker und Konditoren zeigen in Stuttgart ausgereifte Lösungen für Mehrweg-Bechersysteme. Tobias Köckert, Geschäftsführer von Mahlwerck, will als Südback-Aussteller Bäcker überzeugen, „auf nachhaltige und geschmackvoll gestylte to-Go-Becher zu setzen.“ Traditionell trinke man guten Kaffee aus einer Porzellantasse.“ Porzellan punktet zudem mit langer Lebensdauer. Außerdem hat Köckert bei den Coffee to Go-Kunden eine interessante Beobachtung gemacht: „ To-Go-Becher sind ein sichtbares Statement geworden. Gut, wenn Genuss und Nachhaltigkeit miteinander verbunden werden können, wie beim To-Go-Porzellanbecher.“

Eine Beurteilung, die auch Holger Raithel, geschäftsführender Gesellschafter von Kahla-Porzellan aus Thüringen sofort unterschreiben würde. Für die Porzellanbecher aus Kahla-Produktion reklamiert er „durchdachtes to-go-Design, farbenfrohen Lifestyle und Gastronomietauglichkeit.“ Allesamt wichtige Komponenten für eine moderne Bäckerei, die morgens ein unkompliziertes Frühstück zum Mitnehmen anbietet.“ Wichtig ist Raithel auch die Beratungskompetenz, wie die Bäcker die Hygieneverordnungen mit dem Mehrweggedanken verbinden können: ob als Verkaufs-, Pfandsystem oder ein ‚Bring-Your-Own-Cup‘ Prinzip.“ Plastikringe gegen verbrannte Finger und für Griffigkeit, Spülmaschinentauglichkeit, und der sichere Deckelverschluss sind weitere Argumente pro Mehrwegbecher.

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