VendingSpiegel, 06.09.2022 – Für rund 151 Millionen Euro hat Huhtamaki die Geschäftsaktivitäten in Russland an die Holdinggesellschaft Espetina verkauft. Das teilte der finnische Verpackungsspezialist Anfang September mit und schloss den im April begonnenen Verkaufsprozess ab. Damals hatte das Unternehmen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine den vollständigen Rückzug aus dem russischen Markt angekündigt (VendingSpiegel berichtete). Teil der Transaktion sind vier Produktionsstätten in Russland mit mehr als 720 Beschäftigten. Produziert wurden dort unter anderem Papierbecher für den russischen Automatenmarkt, die jedoch nicht in andere Märkte exportiert wurden, wie VendingSpiegel auf Rückfrage erfahren hat.

Russlandgeschäft aufgegeben

Übernommen wird das Geschäft von Espetina, eine Holdinggesellschaft im Besitz von Alexander Govor und Iury Kushnerov. Bereits im Mai und Juni machte Alexander Govor im Rahmen des Ukraine-Kriegs in der Foodservice-Branche von sich reden, als er alle rund 850 McDonald’s-Filialen in Russland aufkaufte und inzwischen unter neuem Namen betreibt. Charles Héaulmé, Präsident und CEO von Huhtamaki, betont in einer Mitteilung, mit Espetina den bestmöglichen Käufer und Partner gefunden zu haben – speziell auch mit Blick auf die Mitarbeiter, deren Sicherheit und Wohlergehen dem Verpackungsspezialisten weiterhin sehr wichtig seien.

Der Verkauf zum Preis von 151 Millionen Euro fand laut Mitteilung ohne liquide Mittel und Schulden statt. Als Ergebnis des Verkaufs erwartet Huhtamaki, im dritten Quartal einen Gewinn von rund 15 Millionen Euro zu verbuchen. Das Unternehmen betont, dass es sich bei den vorgelegten Zahlen um vorläufige Schätzungen handle, die von Änderungen des Rubel-Euro-Wechselkurses beeinflusst werden könnten. Zudem werde durch den Verkauf im Jahr 2022 kein signifikanter finanzieller Einfluss auf Huhtamaki erwartet.

sn