Vegetarierbund Deutschland / Kaffeeketten
Große Unterschiede
Der Vebu (Vegetarierbund Deutschland) hat das vegan-vegetarische Angebot der größten Kaffeeketten in Deutschland untersucht und ein Ranking erstellt. Zu den veggie-freundlichsten Ketten zählen Coffee Fellows, Caffè Dallucci und Starbucks. Insgesamt zeigen sich starke Unterschiede im Angebot.

VendingSpiegel, 23.08.2017 – Wie veggie-freundlich sind Deutschlands große Kaffeeketten? Diese Frage ist der Vebu nachgegangen und hat dazu insgesamt zwölf Cafés der Systemgastronomie zur Angebotsvielfalt, zur Kennzeichnung vegan-vegetarischer Produkte, zu den vorliegenden Qualitätsstandards sowie der geplanten Weiterentwicklungen in Bezug auf das pflanzliche Angebot befragt. Das Ergebnis: Aufgrund der großen Angebotsvielfalt und der klaren Produktkennzeichnung führt Coffee Fellows das Ranking an, gefolgt von Caffè Dallucci und Starbucks.

Unter allen weiteren Ketten schneidet kein Café besser als mittelmäßig ab.

„Das Ranking ist eine Orientierungshilfe für Verbraucher und gibt ihnen Hinweise darauf, welche Cafés ein vegan-vegetarisches Angebot bieten“, sagt Sebastian Joy, Vebu-Geschäftsführung. Immer mehr Menschen in Deutschland entschieden sich für eine pflanzliche Lebensweise und bereits 22 Prozent der Verbraucher integrierten ganz bewusst vegane Produkte in ihren Alltag, auch wenn sie noch nicht komplett vegan lebten. „Den Unternehmen zeigen die Ergebnisse Potenziale auf, wie sie auf die Wünsche dieser wachsenden Zielgruppe noch besser eingehen und ihr Angebot veggie-freundlicher gestalte“, sagt Sebastian Joy weiter.

Vegetarische Snacks wie Kuchen, Bagel und Wraps bilden einen festen Bestandteil bei nahezu allen Kaffeeketten. Viele Cafés bieten zudem auch rein pflanzliche Speisen an. Mit dem größten Angebot punkten hier Coffee Fellows, Caffè Dallucci und Primo Espresso. Nachholbedarf besteht laut Vegetarierbund vor allem bei McCafé, Tchibo, Burger King Café und Dunkin’ Donuts.

Große Unterschiede zeigen sich den Ergebnissen zufolge auch beim Angebot von Pflanzenmilch. Hier liegen Coffee Fellows, Chicco di Caffè und Balzac Coffee mit je zwei Milchalternativen vorn. Starbucks überzeugt sogar mit drei Milchalternativen. Hingegen bieten weder Tchibo noch Burger King Café oder Dunkin’ Donuts Sojamilch und Co. an.

„Es ist heutzutage weit verbreitet, dass Verbraucher aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen auf Pflanzenmilch setzen“, erklärt Katleen Haefele, Leitung Vebu-Gastro. „Milchalternativen sollten deshalb in allen Cafés zum Standardsortiment gehören. Mit dem einfachen Schritt, Soja- oder Mandelmilch als zusätzliche Option anzubieten, erreichen Unternehmen sofort eine größere Zielgruppe“, so ihre Einschätzung.

Auch die Übersichtlichkeit und klare Beschilderung der vegan-vegetarischen Produkte gehört zur kundenfreundlichen Ausgestaltung des Sortiments. Dabei genüge meist der Hinweis „vegan“ oder „vegetarisch“ beziehungsweise ein unternehmenseigener Aufkleber auf der Speisekarte neben dem jeweiligen Angebot, meint Haefele und ergänzt: „ Für mehr Transparenz sorgen Unternehmen außerdem, indem Mitarbeiter Auskunft über versteckte tierische Inhaltsstoffe erteilen können oder Zutatenlisten bereitgestellt werden.“ In dieser Kategorie punkten vor allem Coffee Fellows und Caffè Dallucci.

„Die Rankingergebnisse rufen Unternehmen dazu auf, das Veggie-Angebot vielfältiger und kundenfreundlicher zu gestalten“, ist Haefele sicher. Die Kaffeekette Starbucks, mit Platz drei bereits gut aufgestellt, habe angekündigt, die pflanzliche Produktpalette noch weiter auszubauen und vor allem die Kennzeichnungen vegan-vegetarischer Angebote verbessern zu wollen. „Auch Chicco di caffè, Einstein Kaffee und Primo Espresso geben an, ihr Veggie-Angebot zu erweitern und besser kenntlich zu machen“, sagt Haefele.

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