Kraft Foods / Heinz
Kraft Foods fusioniert mit Heinz
Aus Kraft Foods und Heinz wird eins. Die beiden großen Lebensmittelkonzerne schließen sich zusammen und heißen künftig Kraft Heinz.

VendingSpiegel, 26.03.2015 – Die Lebensmittelindustrie hat einen neuen Riesen. Großinvestor Warren Buffet und die brasilianische Private-Equity-Firma 3G Capital, die im Jahr 2013 bereits Ketchup-Macher Heinz gekauft hatten, übernehmen Kraft Foods und verschmelzen die beiden Unternehmen zum weltweit fünftgrößten Anbieter in der Lebensmittel- und Getränkebranche. Bekannte Produkte wie Heinz Ketchup, Miracle Whip Mayonnaise oder Philadelphia tragen demnach künftig den Markennamen Kraft Heinz.

 

Schleppender Umsatz als Auslöser

Die Fusion ist das Resultat verschiedener Probleme, mit denen Kraft Foods zuletzt zu kämpfen hatte. Der Umsatz im Jahr 2014 stagnierte nach Angaben des Handelsblattes bei 18 Milliarden Dollar, der Gewinn sank mit 63 Prozent erheblich auf eine Milliarde Dollar. Im vierten Quartal rutschte der Konzern sogar in die roten Zahlen und verkündete einen Verlust von 398 Millionen Dollar. Im gleichen Quartal des Vorjahres hatte Kraft noch einen Gewinn von 931 Millionen erwirtschaftet. Im Zuge des sinkenden Umsatzes verließen ARD-Berichten zufolge Ende Februar mehrere Vorstände das Unternehmen, unter anderem auch Finanzchef Teri List-Stoll, der zu diesem Zeitpunkt erst fünfzig Tage im Amt war.

Sonderdividende für Aktionäre

Der Deal wird laut Handelsblatt auf 40 Milliarden Dollar geschätzt. Nach der Fusion behält Kraft mit 51 Prozent der Aktien die Oberhand, die beiden Heinz-Aktionäre Buffet und 3G Capital halten 49 Prozent. Für die Aktionäre des zuletzt schwächelnden Kraft-Konzerns ist das ein gutes Geschäft. Sie erhalten eine Sonderdividende von 16,50 Dollar je Aktie. Prompt stieg die Aktie von Kraft um 35 Prozent. Zudem erhoffen sich die Investoren durch die Fusion Einsparungen von 1,5 Milliarden Dollar bis einschließlich 2017. 10 Milliarden Dollar sollen außerdem investiert werden.

Sparen als Ziel

„Das Geld investieren wir wieder in die Marken.“, wird Alexander Behring, Chairman von Heinz und Partner von 3 G Capital im Handelsblatt zitiert. Dennoch wird das Sparen unter dem Motto „Zero-Based Budgeting“ im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet: Jedes Jahr fängt jede Abteilung mit einem „null-basierten Haushalt“ an. Das Budget vom Vorjahr wird nicht mehr berücksichtigt, jede Ausgabe muss neu gerechtfertigt werden. Auf diese Weise erhofft sich der neue Konzern einen Jahresumsatz von 28 Milliarden Dollar. Zusätzlich will sich Kraft Heinz in aufstrebenden Märkten wie Brasilien oder China stärker positionieren und sich dadurch globaler aufstellen. Wie das Handelsblatt weiter berichtet, will 3G sich auch die Lizenzen für Kraft-Food-Produkte von Mondelez zurückholen und sie mit dem Vertrieb von Heinz weltweit verkaufen. 2012 hatte sich Kraft in Mondelez und Kraft Foods aufgespalten.

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