Starbucks / Nestlé
Kaffee-Offensive
Die Unternehmen Nestlé und Starbucks wollen die weltweit stärksten Kaffeemarken zusammenführen. Hierfür wurde eine Vereinbarung getroffen, die Nestlé unbefristete globale Lizenzrechte an Starbucks im Bereich der Konsum- und Gastronomie-Produkte einräumt. Hiervon ausgenommen sind die Starbucks-Cafés.

VendingSpiegel, 07.05.2018 - Unbefristete Rechte an der Vermarktung der Konsum- und Gastronomieprodukte von Starbucks weltweit – diese Ausgangsposition für internationales Wachstum im Kaffee-Segment hat sich Nestlé gesichert. Das Unternehmen verspricht sich davon insbesondere in Nordamerika einiges, mit Führungspositionen bei geröstetem und gemahlenem Kaffee sowie Portionenkaffee in Premium-Qualität. Mit den Premiumprodukten von Starbucks will sich Nestlé auch im Rest der Welt neue Wachstumsmöglichkeiten erschliessen.

Als Anbieter von Kaffee-Komplettlösungen soll das Wachstum im Ausser-Haus-Bereich beschleunigt werden. Die beiden Unternehmen teilen mit, bei der Produktentwicklung und Markteinführungen eng zusammenzuarbeiten, um ihren Kunden weltweit den besten Kaffee anzubieten. Starbucks erhofft sich eine größere Reichweite von der Zusammenarbeit. „Dieser Zusammenschluss im globalen Kaffeegeschäft wird durch die Reichweite und den Ruf von Nestlé das Starbucks-Erlebnis Millionen weiteren Menschen weltweit nahebringen“, sagt Kevin Johnson, Präsident und CEO von Starbucks. Er ergänzt: „Diese historische Vereinbarung ist Teil unserer laufenden Bemühungen, unser Geschäft zu fokussieren und weiterzuentwickeln um die sich ändernden Konsumentenbedürfnisse zu bedienen.“

„Dies ist ein bedeutender Schritt für unser Kaffeegeschäft. Es ist die grösste der schnell wachsenden Produktekategorien von Nestlé“, sagt Mark Schneider, CEO Nestlé. „Mit Starbucks, Nescafé und Nespresso führen wir drei herausragende Marken der Kaffeewelt zusammen. Wir sind hocherfreut über diese Partnerschaft mit Starbucks; beide Unternehmen zeichnet eine wahre Leidenschaft für ausgezeichneten Kaffee aus und beide geniessen weltweite Anerkennung für ihre verantwortungsbewusste und nachhaltige Beschaffung von Kaffee“, sagt er.

Kostspielige Investition

Nestlé lässt sich das Geschäft einiges kosten: Im Zuge der Vereinbarung leistet das Unternehmen einen Vorausbetrag von 7,15 Milliarden US-Dollar in bar für ein Geschäft mit einem jährlichen Umsatz von zwei Milliarden US-Dollar. Laut Mitteilung werden im Rahmen der Transaktion keine Anlagevermögen übertragen, was eine reibungslose und effiziente Einbindung der Aktivitäten ermöglichen soll. Nestlé erwartet, dass dieses Geschäft ab 2019 positiv zum Gewinn je Aktie und zum Konzernziel für das organische Wachstum beitragen wird. Das gegenwärtige Aktienrückkaufprogramm von Nestlé läuft unverändert weiter.

Nestlé heisst zudem rund 500 Mitarbeitende von Starbucks in der Nestlé-Familie willkommen, um das Geschäft und das globale Wachstum voranzutreiben. Der Geschäftsbetrieb erfolgt unverändert in Seattle. Die Vereinbarung unterliegt den üblichen regulatorischen Genehmigungen und wird voraussichtlich bis Ende 2018 abgeschlossen. Vom Übereinkommen ausgeschlossen sind Fertiggetränke sowie der Verkauf von sämtlichen Produkten in Starbucks-Cafés.

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