VendingSpiegel, 10.04.2015 – „Deutschland ist und bleibt ein Kaffeeland“, erklärt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes. Zum Vergleich: Der Konsum von Heil- und Mineralwasser lag 2014 bei durchschnittlich 143,5 Liter, der von Bier bei 107 Liter pro Kopf. Stärkstes Segment im Röstkaffeemarkt ist der Filterkaffee mit einem Marktanteil von 70 Prozent, auch wenn eine leichte Rückläufigkeit zu beobachten ist (2013: 72 Prozent).
Damit bleibt Filterkaffee die seit Jahren beliebteste Art Kaffee zu trinken. Neu ist jedoch die Wertschätzung, die immer mehr Verbraucher dem klassischen Filterkaffe entgegen bringen. Dies lässt sich laut Preibisch vor allem in den Städten beobachten, wo die Zubereitung als traditioneller Handaufguss, dem so genannten „pour over“, regelrecht zelebriert wird. Das bedeutet, dass das verwendete Wasser zwar heiß, aber nicht mehr kochend ist und der Papierfilter vor dem Einfüllen des Kaffeepulvers angefeuchtet wird. Anschließend wird das Wasser langsam kreisförmig über das Pulver gegossen, damit sich die Aromen optimal entfalten können.
An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala steht bei deutschen Kaffeetrinkern mit einem Marktanteil von 17 Prozent das Segment Ganze Bohne. Diese werden vorwiegend in Espresso-Siebträgermaschinen und Vollautomaten für die Zubereitung von Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato verwendet. Das Segment der Einzelportionen, bestehend aus Pads und Kapseln, hatte 2014 einen Marktanteil von 13 Prozent. Die Tatsache, dass dieser Wert im Jahr 2013 bei 11,7 Prozent lag, belegt, dass Konsumenten zunehmend Kaffee in der Kapsel kaufen. „Damit hat das Kapselsegment inzwischen einen Marktanteil von knapp 5 Prozent erreicht“, sagt Holger Preibisch.
Ebenfalls einen Anstieg verzeichnete der Markt für löslichen Kaffee. Mit 13.100 abgesetzten Tonnen stieg er um 2 Prozent. Damit hat der pure lösliche Kaffee innerhalb von zehn Jahren ein Wachstum von 12 Prozent erfahren.
Ein weiteres wichtiges Thema in Bezug auf Kaffee ist das Thema Nachhaltigkeit. Der Deutsche Kaffeeverband schätzt den Anteil von nachhaltigen Kaffees, die ein Zertifikat oder Siegel tragen (einschließlich Bio-Kaffee), auf rund 8 Prozent am Gesamtmarkt. Kaffee aus nachhaltigem Anbau ist heute nahezu überall für den Konsumenten verfügbar.