Deutscher Tee-Verband
Auch im Sommer beliebt
Hitze und Tee-Konsum widersprechen sich nicht. Laut den Zahlen des Deutschen Tee-Verbands verzeichnete die deutsche Teebranche trotz Rekordsommer ein erfolgreiches Jahr 2018.

VendingSpiegel, 22.07.2019 – Durchschnittlich 26 Liter Schwarz- und Grüntee tranken die Deutschen im vergangenen Jahr, das vielen wegen seiner langen Trocken- und Hitzeperiode in Erinnerung geblieben sein dürfte. „Auch wenn es widersprüchlich klingt, warmer Tee erfrischt und entlastet den Körper bei Hitze, während kalte Getränke ihn eher stressen“, erklärt Maximilian Wittig, Geschäftsführer des Tee-Verbands. „Als Wachmacher auf dem Weg zur Arbeit, als Durstlöscher beim Sport oder als erfrischende Abwechslung auf der Grillparty ist Tee nicht mehr wegzudenken“, ergänzt er.

Bio-Quote nimmt zu

Je nach Vorliebe greifen die Deutschen für ihren Tee-Genuss zum Tee-Beutel oder zum losen Tee für noch individuellere Wünsche. Das Verhältnis zwischen losem Blatt und Beutel hält sich laut Deutschem Tee-Verband konstant bei 60 zu 40 Prozent, das von Grün- zu Schwarztee liegt ebenfalls unverändert bei 73 zu 27 Prozent. Bio boomt auch beim Tee: 2018 wählten Deutschlands Tee-Trinker häufiger Tees aus kontrolliert biologischem Anbau. Damit steigt die Quote weiter und macht nun fast zehn Prozent (2017: 9,4 %) der gesamten Tee-Nachfrage aus. „Die steigende Quote entspricht dem wachsenden Sinn für nachhaltige Lebensmittelqualität in Deutschland, die heute nahezu stellvertretend für Lebensqualität steht“, sagt Maximilian Wittig.

Überwiegend wird Tee im Lebensmitteleinzelhandel und im Discounter gekauft: Mit 52,4 Prozent finden mehr als die Hälfte der Tee-Einkäufe hier statt. 16,5 Prozent der Tee-Genießer kaufen in Teefachgeschäften. Die Marktanteile Gastronomie und Großverbraucher sowie Direktversand liegen mit 5,2 und 4,3 Prozent etwa beim Vorjahreswert.

Tee-Produktion steigt

Indien (27 %) und China (23 %) liefern gut die Hälfte des Tees, der in Deutschland getrunken wird. Schon vor drei Jahren überholte Indien China im Export von Tee nach Deutschland. Während Indien mit fast 33 Prozent den größten Anteil Schwarztee liefert, kommt der meiste Grüntee aus China (61 %). Weitere Top-Lieferanten sind die afrikanischen Länder (16 %), die erstmals Sri Lanka (14 %) überholt haben.

Kenia konnte 2018 nicht nur die wetterbedingten Einbußen des Vorjahres wettmachen, sondern blieb weltweit größter Tee-Exporteur und erzielte mit einem Plus von zwölf Prozent und rund 493.000 Tonnen ein Allzeit-Produktionshoch.

Innerhalb der vergangenen 100 Jahre hat sich die weltweite Tee-Produktion mehr als verzehnfacht. 2018 stieg die Weltproduktion um weitere drei Prozent auf über 5,8 Millionen Tonnen. Die Big Five - China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien – bestimmen laut Deutschem Tee-Verband mit ihrer Produktion den weltweiten Tee-Markt zu 80 Prozent. 2018 wuchsen die Exporte der Anbauländer mit 0,6 Prozent leicht gegenüber dem Eigenbedarf.

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