BVL
Gesundheitsrisiko bei CTG-Bechern
Ende November stellte das BVL seine Schwerpunkte der Überwachung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen 2018 vor. Eines der Themen: Gesundheitliche Risiken, die von Coffee-to-go-Bechern aus Bambusfasern oder Maismehl ausgehen.

VendingSpiegel, 29.11.2019 – Auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen zu Einweg-Produkten werden im Becher- und Geschirrbereich verstärkt Produkte aus sogenannten natürlichen Rohstoffen wie Bambusfasern oder Maismehl angeboten. 56 dieser Produkte haben die Bundesländer im Rahmen eines bundesweiten Monitorings untersucht. Die Ergebnisse hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Ende November veröffentlicht: Bei einem Viertel der Proben wurde der spezifische Migrationsgrenzwert für Melamin überschritten, in elf Prozent der Proben für Formaldehyd. Die höchsten Werte lagen um das Vierfache bei Melamin und um das 19-fache bei Formaldehyd über den spezifischen Migrationsgrenzwerten. „Bei höheren Temperaturen können gesundheitlich bedenkliche Mengen an Melamin und Formaldehyd in Lebensmittel übergehen (migrieren), wenn also beispielsweise heiße Getränke wie Kaffee oder Tee eingefüllt oder Speisen in der Mikrowelle erhitzt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des BVL.

Risiko steigt bei Mehrfachnutzung

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher denken, sie greifen zu einer umweltfreundlichen Alternative, halten dann aber ein Produkt in Händen, von dem ein gesundheitliches Risiko ausgehen kann“, erklärt BVL-Präsident Helmut Tschiersky. „Besonders bedenklich ist, dass die Übergänge von Melamin in die jeweiligen Lebensmittel bei mehrfacher Nutzung der Produkte sogar ansteigen“, betont er. Die Untersuchungsämter der Bundesländer untersuchten jeweils das dritte und das fünfte Migrat, also den Übergang aufs Lebensmittel bei der dritten und fünften Verwendung.

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