Corona-Krise / EVA
Den Betrieb aufrecht erhalten
In einem offenen Brief an die führenden Vertreter der EU stellt der europäische Vending-Verband EVA die „verheerenden Auswirkungen“ der Pandemie auf die Vending-Branche dar. Kernforderungen des Verbands sind finanzielle Hilfen, damit Operator ihren Betrieb aufrecht erhalten können.

VendingSpiegel, 02.04.2020 – Die Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 legt das öffentliche Leben und weite Teile der Wirtschaft lahm. Das betrifft nicht zuletzt auch die Vending-Branche in Europa. Wie es aktuell um die europäische Branche steht, hebt EVA-Präsident Paolo Ghidotti in einem offenen Brief hervor, der an den Europäischen Rat, die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und die Eurogroup, in der die Staaten der Eurozone ihre Steuer- und Wirtschaftspolitik koordinieren, gerichtet ist.

Dass die erhobenen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Pandemie grundsätzlich richtig seien, macht der Verbands-Präsident zu Beginn deutlich. Gleichwohl sei die Vending-Branche von der aktuellen Krise besonders bedroht, da 80 Prozent der Automaten in Unternehmen stehen und die Wirtschaft EU-weit stark heruntergefahren ist. Verschärft werde diese Situation dadurch, dass manche Operator keinen Zutritt zu Gebäuden mit aufgestellten Automaten bekämen, um wichtige Arbeiten an den Geräten vorzunehmen.

Einbußen bis zu 90 Prozent

Laut Verband verzeichnen Operator aktuell Geschäftsverluste bis zu 90 Prozent. Für eine Branche, die zu 95 Prozent aus kleinen und mittleren Unternehmen bestehe, sei das ohne sofortige finanzielle Hilfe existenzbedrohend, macht Ghidotti deutlich.

In diesem Zusammenhang hebt er wiederum die Bedeutung von Vending-Automaten hervor, die als Selbstbedienungs-Station die Versorgung von Menschen sicherstellen, was in vielen EU-Mitgliedsstaaten auch anerkannt sei. So würden Automaten beispielsweise in Krankenhäusern zur Zeit die einzige sowie auch kontaktlose Verpflegungsmöglichkeit für das medizinische Personal sicherstellen.

Forderungen an die EU

Als Konsequenz der aktuellen Lage listet EVA-Präsident Ghidotti eine Reihe von Forderungen auf, die die Bedienung von Automaten erleichtern und der gesamten Branche durch die aktuelle Krise helfen sollen. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von Einwegbechern und eine Lockerung der Kundenauthentifizierung am Automaten im Rahmen der PSD2, um den Bezahlvorgang zu beschleunigen.

Darüber hinaus spricht er sich für weitere Maßnahmen aus, darunter eine EU-weite einheitliche Strategie zur Eindämmung des Corona-Virus, den nahtlose Warentransport über Ländergrenzen hinweg sowie finanzielle, steuerrechtliche und versicherungstechnische Unterstützung.

Der offene Brief des Verbands ist hier online zugänglich:

www.vending-europe.eu/letter-to-eu-presidents-devastating-impact-of-the-covid-19-outbreak-on-the-vending-industry

sn

Drucken