BDV / Corona-Krise
„50 Prozent Geschäftsrückgang“
Der BDV gibt eine erste Einschätzung zu den derzeitigen Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Vending-Branche. Zudem hebt der Verband Lösungsstrategien und Potenziale für den Verpflegungsmarkt hervor.

VendingSpiegel, 04.04.2020 – Vending-Automaten können in der derzeitigen Situation einen wichtigen Beitrag zur Verpflegung und Versorgung leisten. Das stellt der Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV) in einer aktuellen Mitteilung dar. „Automaten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Polizeidienststellen und entlang der Lieferkette für Lebensmittel garantieren die Grundversorgung der Mitarbeiter, die während der Corona-Krise für einen reibungslosen Ablauf des täglichen Lebens sorgen. Flexibel befüllbar stehen sie rund um die Uhr 24/7 zur Verfügung und kommen auch an kritischen Stellen zum Einsatz“, betont der Verband.

Mit Mahlzeiten, Snacks und Getränken werden Mitarbeiter in systemrelevanten Bereichen verpflegt, ohne in direkten Kontakt mit anderen Personen kommen zu müssen. Der BDV verweist darauf, dass die Automaten-Dienstleister bei der Befüllung und Wartung der Geräte mit hohen Hygienestandards arbeiten. Gut sichtbare Hinweise leiten den Verbraucher zu einem verantwortungsvollen Umgang am Automaten an und geben hygienische Handlungsanweisungen, um eine Infektionsgefahr zu minimieren.

Vorteile von Automaten

Die Vorteile von Automaten werden laut Verband besonders vor dem Hintergrund des „Social Distancing“ deutlich. Der Verkauf am Automaten sei hygienisch und biete kaum Ansteckungsgefahr. Zeitnah könnten die Automaten fast überall aufgestellt und flexibel mit neuen Produkten befüllt werden. Das Sortiment reicht von der Wasser- und Getränkeversorgung, frischen Brötchen und herzhaften Snacks, über Süßwaren bis hin zu Waren wie Desinfektionssprays, Schutzmasken oder Toilettenpapier.

Über die Einsatzmöglichkeiten in systemrelevanten Bereichen und der generellen Arbeitsplatzversorgung hinaus, könnten auch dauerhafte Lösungen im Outdoor-Vending helfen, schreibt der BDV. Im Outdoor-Vending werden Automaten in strukturarmen Gebieten aufgestellt, um auch dort die sichere Verpflegung mit Lebensmitteln anbieten zu können. Bislang werde die Umsetzung durch baurechtliche Vorgaben verkompliziert. Der BDV will sich dafür einsetzen, dass die Branche auf politischer Ebene mehr Gehör findet – aktuell sowie nach der Corona-Krise.

Vending-Branche stark betroffen

Aus wirtschaftlicher Sicht zeigt die Corona-Krise in der Vending-Branche „schwerwiegende Folgen“, schreibt der Verband. Vor Ausbruch der Pandemie machte die Mitarbeiterversorgung in Unternehmen und Betrieben den Großteil der Geschäfte aus. Weit über 80 Prozent der Automaten stehen im Büro- und Arbeitsbereich, wo sie der Mitarbeiterverpflegung dienen. Durch stillgelegte Produktionsstätten und Verlagerung ins Homeoffice stehen viele dieser Automaten derzeit still und die Automaten-Dienstleister kämpften mit erheblichen Umsatz-Einbußen.

Zu den konkreten Auswirkungen auf den deutschen Markt schreibt der Verband: „Bislang hat die Corona-Krise über 50 Prozent Geschäftsrückgang zur Folge. Über 90 Prozent der Operator-Unternehmen sind kleine und mittelständische Unternehmen, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. 15.000 Arbeitsplätze sind gefährdet. Vending zählt auch bei offiziellen Stellen zu den wichtigen Bereichen der Lebensmittelbranche.“

Lösungsstrategien

Auf die schwierige Situation habe die Branche mit „erfreulich geschlossener Solidarität“ reagiert, heißt es weiter. „Mitglieder berichten davon, wie sie mit der neuen Situation umgehen und welche Geschäftsmodelle sie jetzt umsetzen. Das fängt mit individuellen Lieferservices an und reicht bis zum Postversand von Snackartikeln an Kunden zur Aufrechterhaltung der Moral“, erklärt BDV-Geschäftsführer Aris Kaschefi.

Gemeinsam mit dem Verband wurden zudem digitale Netzwerke gebildet, um zeitnah einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Branchenmitgliedern sicherzustellen. Hierfür wurden Plattformen aufgesetzt, auf denen die relevanten Informationen online verfügbar sind.

Mehr zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Vending-Branche lesen Sie in der aktuellen April-Ausgabe von VendingSpiegel sowie im VendingSpiegel-E-Paper.

sn

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