Infas quo
Girokarten-Trend bleibt bestehen
Die Umfrageergebnisse einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Infas-quo zu aktuellen Bezahlvorgängen belegen einen nachhaltigen Trend hin zur Kartenzahlung. Auch die kontaktlose Zahlungsmethode sowie das Bezahlen per Smartphone wird auch während der abklingenden Corona-Pandemie weiterhin verstärkt genutzt.

VendingSpiegel, 03.07.2020 – Mit Ausbrauch der Corona-Pandemie stieg die Nutzung der Bank- und Sparkassenkarte rapide an. Doch auch knapp drei Monate später und trotz sinkender Infektionszahlen setzt sich der Trend der Deutschen zur Zahlung mittels Girokarte, zur kontaktlosen Zahlung sowie per Smartphone-Girokarte fort. Das ergab eine repräsentative Online-Studie der Infas quo von Mitte April bis Ende Mai 2020 im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme. Befragt wurden knapp 1.200 Personen zwischen 16 und 69 Jahren zur ihrem aktuellen Bezahlverhalten während der Corona-Krise.

Weniger Barzahlungen

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt: Zurzeit erfolgen fast die Hälfte aller Bezahlvorgänge per Girocard. Gemäß der Angabe der Befragten zur Bezahlung ihrer letzten zehn Einkäufe erhöhte sich die Nutzung der Bank- und Sparkassenkarte demnach im Laufe der letzten sechs Wochen um 14 Prozent, von 4,2 auf 4,8 Einkäufe. Die Barzahlung hingegen wird weniger genutzt (von 4 auf 3,7 Einkäufe). Überraschend sei laut Infas quo insbesondere die Veränderung des Zahlungsverhaltens jüngerer sowie älterer Kundengruppen. Die jüngste befragte Altersgruppe (16-29 Jahre) gibt an, 5,4 ihrer letzten zehn Einkäufe mit Girocard bezahlt zu haben. Im Vergleich zu Mitte April entspricht das einem Zuwachs von 26 Prozent (damals: 4,3 Einkäufe). Bei den 30- bis 39-Jährigen beträgt die Erhöhung 17 Prozent (4,7 auf 5,5 Einkäufe). Und auch bei den Personen ab 60 Jahren ist ein deutlicher Anstieg von 16 Prozent (3,7 auf 4,3 Einkäufe) zu erkennen, obwohl die Generation der Über-60-Jährigen erfahrungsgemäß als besonders bargeldaffin gilt. Insgesamt wird damit eine verstärkte Nutzung über alle Zielgruppen hinweg um 40 Prozent verzeichnet.

Gerne auch kontaktlos

Doch auch die Kontaktlosfunktion der eigenen Girokarte wird aktuell von mehr als ein Drittel (36 Prozent) aller Befragten vermehrt genutzt, in der Kundengruppe der 16- bis 29-Jährigen bedienen sich sogar 43 Prozent häufiger als zuvor der kontaktlosen Zahlungsfunktion. Ein Drittel der Befragten (34 %) gibt außerdem an, auch in Zukunft die Kontaktlosfunktion häufiger nutzen zu wollen, während 31 Prozent darüber hinaus bereits eine Girokarte im Smartphone installiert haben oder planen, dies zu tun. Ein Trend, der laut Infas quo schon vor Pandemiezeiten zu erkennen gewesen sei, nun aber in den vergangenen Wochen einen erheblichen Schub erhalten habe. So rechnet das Marktforschungsinstitut damit, dass Kunden, die einmal kontaktlos bezahlt haben, die Vorteile der schnellen, bequemen Abläufe erkennen und diese auch in Zukunft nicht mehr missen wollen.

Die Annahme basiert auf den Angaben der Befragten zu den Gründen ihrer aktuellen Bezahlmotivation. Gaben Ende April noch 67 Prozent der Umfrageteilnehmer an, aus Vorsicht oder auch aus Rücksicht dem Kassenpersonal gegenüber mit Karte zu zahlen, ist dies nun noch bei etwas mehr als jedem Zweiten (56 %) der Anlass. Stattdessen rücken die Vorteile der Kartenzahlung in den Vordergrund: So gewinnen der Studie zufolge die Begründungen „ich kann immer passend zahlen“ (27 %) und „einfach, weil mir danach ist“ (14 %) zunehmend an Bedeutung (32 und 17 %).

jb

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