Deutscher Kaffee-Verband
Steuerfrei spenden statt vernichten
Zum Tag des Kaffees fordert der Deutsche Kaffee-Verband, in Deutschland Kaffeespenden an karitative Einrichtungen von der Kaffeesteuer zu befreien. Die derzeitige Steuerregelung bezeichnet der Verband als absurd.

VendingSpiegel, 01.10.2020 – „Wenn ein Kaffeeunternehmen seinen Kaffee an Bedürftige spenden will, dann erhebt der Bundesfinanzminister dafür noch Kaffeesteuer und verdient an der Wohltätigkeit der Kaffeespende“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer Deutscher Kaffee-Verband. Das Steuerrecht setze damit völlig falsche Anreize: Heute bekomme ein Kaffeeunternehmen die Kaffeesteuer erstattet, wenn es den Kaffee vernichtet. Werde der Kaffee jedoch karitativ verschenkt, dann müsse die Steuer von 2,19 Euro je Kilogramm Röstkaffee bezahlt werden.

„Wegwerfen lohnt sich also, spenden nicht – das ist absurd“, betont Preibisch und ergänzt: „Wenn die Politik den Kampf gegen Lebensmittelvernichtung ernst meint und Lebensmittelspenden wirklich fördern will, dann kann sie ganz einfach die Kaffeesteuer auf Kaffeespenden abschaffen, dies hätte eine enorme Wirkung.“

Verschwendung vermeiden

Laut Preibisch wäre die Forderung einfach umsetzbar: Gegen Vorlage der Spendenbescheinigung soll der Röster die Kaffeesteuer erstattet bekommen. Dies würde auch dem Ziel der Bundesregierung gerecht werden, die im Rahmen ihrer „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ die Absicht verfolgt, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis zum Jahr 2030 zu halbieren.

Deutschland ist laut Verband eines der wenigen Länder, das eine Kaffeesteuer für Kaffee sowie für kaffeehaltige Waren erhebt. Der Steuersatz beträgt für ein Kilogramm Röstkaffee 2,19 Euro und für ein Kilogramm löslichen Kaffee 4,78 Euro. Zusätzlich zur Kaffeesteuer wird die Umsatzsteuer erhoben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes belief sich das Kaffeesteueraufkommen im Jahr 2019 auf über eine Milliarde Euro.

sn

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