MUEEF
Überarbeitete Zielsetzungen
Der zweite Öko-Aktionsplan für das Land Rheinland-Pfalz beinhaltet acht neue Maßnahmen und rückt den Einsatz von biologischen und regionalen Lebensmitteln in den Fokus. Unter anderem soll der Anteil an Bio-Produkten in der GV stufenweise auf 30 Prozent steigen.

VendingSpiegel, 10.12.2020 –Ökologisch erzeugte Lebensmittel können eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Ernährung unterstützen und bieten zudem erhebliche Vorteile für den Umwelt-, Boden und den Klimaschutz, ist Umweltministerin Ulrike Höfken des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (MUEEF) überzeugt. Regionale Wertschöpfung durch die stärkere Produktion von Lebensmitteln in Rheinland-Pfalz und hohe Ernährungsstandards gingen dabei Hand in Hand und bilden daher das Fundament des zweiten Öko-Aktionsplans. Dieser umfasst insgesamt 48 Maßnahmen in den vier Handlungsfeldern Stärkung des Öko-Landbaus durch Aus- und Weiterbildung, praxisorientierte Forschung, Digitalisierung sowie der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Acht neue Maßnahmen sind im zweiten Öko-Aktionsplan enthalten.

Nachhaltigeres Verpflegungsangebot

Ein konkretes Beispiel ist die Gemeinschaftsverpflegung, die immer mehr Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche bereitstellt. „Der zweite Öko-Aktionsplan des Landes unterstützt Kita- und Schulträger, den Bio-Anteil ihres Verpflegungsangebotes stufenweise auf 30 Prozent zu erhöhen und den Anteil von Produkten aus der Region auf 50 Prozent auszubauen“, erläutert Ulrike Höfken. Aber auch die Landeskantinen sollen künftig eine Vorreiterrolle für eine nachhaltigere Ernährung im Land übernehmen. Auch dort sollen die Zielsetzungen aus dem Bereich der Kita- und Schulverpflegung umgesetzt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, hat das Ernährungsministerium in der Eifel, der Westpfalz und dem Westerwald-Taunus Pilotregionen eingerichtet, die als Orientierungshilfe für weitere Einrichtungen landesweit dienen. Auf diese Weise werden ernährungsbildende Maßnahmen strukturell in Kitas und Schulen verankert, um bei Kindern und Eltern nachhaltig Akzeptanz und Bewusstsein für die Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel zu schaffen. Gleichzeitig wird die Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung unterstützt. So will das Ernährungsministerium Fehlernährung vorbeugen und das Auftreten ernährungsbedingter Krankheiten wie etwa Übergewicht, Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. „Die Lage ist ernst: nahezu jedes zehnte Kind in Rheinland-Pfalz ist bereits bei der Schuleingangsuntersuchung übergewichtig oder adipös. Gemeinsam mit den kommunalen Entscheidungsträgern sehen wir uns daher in der Verantwortung, dass die Kinder und Jugendlichen – unabhängig von ihrem sozialen Status – den Konsum gesunder und ausgewogener Lebensmittel sowie eine gute Esskultur wieder kennen- und wertschätzen lernen“, teilt die Umweltministerin mit.

Mit dem zweiten Öko-Aktionsplan hat das Umweltministerium die Maßnahmen des ersten Öko-Aktionsplans, der im Oktober 2018 veröffentlicht wurde, überprüft, angepasst und weiterentwickelt. Bislang nahm der Öko-Landbau im Land zuletzt anteilig um 11,2 Prozent zu und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt von 9,7 Prozent.

jb

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