Ritter-Sport
Im 100-Gramm-Markt gewachsen
Im abgelaufenen Jahr verzeichnete das Unternehmen Alfred Ritter im deutschen 100-Gramm-Tafelschokolademarkt ein zweistelliges Plus und konnte dadurch Einbußen in anderen Märkten ausgleichen.

VendingSpiegel, 01.02.2021 – Nach einigen „schwierigen Jahren“ auf dem deutschen Markt ist Ritter im Heimatmarkt nach eigenen Angaben wieder auf Erfolgskurs und blickt auf eine „sehr gute Entwicklung in allen wichtigen Kanälen“ zurück, insbesondere im LEH. Damit habe Ritter-Sport im hart umkämpften deutschen Tafelschokoladenmarkt Marktanteile hinzugewonnen (wertmäßig 2020: 17,3 Prozent, 2019: 17,1 Prozent; mengenmäßig 2020: 16,2 Prozent, 2019: 15,9 Prozent, IRI).

Laut Mitteilung erzielte der Hersteller 2020 im Segment der 100 Gramm Tafelschokolade eine Umsatzsteigerung von rund zwölf Prozent. Das habe Corona-bedingte Einbußen zum Beispiel im Travel-Retail-Bereich weitgehend ausgeglichen. Insgesamt schloss das Unternehmen das Geschäftsjahr 2020 mit einem Gesamtumsatz von 470 Millionen Euro (2019: 480 Mio. Euro) ab.

Erfolg in Kernmärkten

Auch für einige wichtige Auslandsmärkte wie Russland oder Großbritannien vermeldet Ritter nach wie vor steigende Verkaufszahlen sowie eine weiterhin solide Entwicklung in Österreich und im als schwierig geltenden Markt Italien. Die Corona-Krise geht jedoch auch an Ritter-Sport nicht vorbei. So teilt das Unternehmen mit, dass das bisher äußerst erfolgreiche Travel Retail-Geschäft nahezu zum Erliegen kam und auch das Asien-Geschäft im ersten Halbjahr spürbar rückläufig war. Im Herbst und Winter konnte dort jedoch wieder zulegt werden.

„In Krisenzeiten haben etablierte Marken wie wir Vorteile, weil sich der Handel auf die jeweiligen Top-Produkte einer Kategorie fokussiert“, erklärt Andreas Ronken, CEO Alfred Ritter. „In unseren Kernmärkten waren wir daher überaus erfolgreich, während wir in den Absatzmärkten, in denen Ritter-Sport nicht zu den führenden Marken zählt, Einbußen hinnehmen mussten. Unser Ziel muss es daher sein, Ritter-Sport in weiteren Märkten unter den Top drei zu etablieren“, betont Ronken.

Kakao aus nachhaltigem Anbau

Dazu will das Unternehmen sein Engagement vor allem im Kakaobezug auch kommunikativ noch stärker in den Fokus rücken. „Unser Anspruch ist es, das Richtige zu tun, um richtig gute Schokolade zu machen“, sagt Ronken. Als nach eigenen Angaben „erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller“ bezieht Ritter bereits seit Anfang 2018 für das gesamte Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao – und sieht sich damit auf dem richtigen Weg, direkte Beziehungen zu Kakaobauern zu etablieren und zu intensivieren. So unterhält Ritter bereits feste Kontakte zu Kooperativen in Ghana, der Elfenbeinküste sowie in Peru und in Nicaragua, wo auch die eigene Plantage nachhaltig angebauten Kakao für Ritter-Sport-Schokolade liefert.

Dass gerade im deutschen Markt, der als äußerst preissensibel gilt, Ritter-Sports Premiumsegmente Kakao-Klasse und Nuss-Klasse deutlich zulegen konnten, wertet Ronken als positiven Trend, der ein gestiegenes Bewusstsein der Verbraucher für Qualität und Nachhaltigkeit widerspiegle.

Blick nach vorn

Das von vielen Herausforderungen geprägte Jahr 2020 bezeichnet der Hersteller als „Jahr des Aufbruchs“. Neben umfassenden Investitionen am Standort Waldenbuch wie in einen rund 4.000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau der „Schokozentrale“ markiere vor allem der Erwerb einer Produktionsstätte im österreichischen Breitenbrunn einen Meilenstein in der über 100-jährigen Firmengeschichte, heißt es in der Mitteilung. Erstmals verfügt das Familienunternehmen damit über eine eigene Fertigung außerhalb Waldenbuchs. Mit dem neuen Werk in Breitenbrunn hat Ritter im Rahmen eines Asset-Deals auch die Marke Amicelli übernommen, deren Produktion Anfang 2021 startet. Im weiteren Verlauf des Jahres werden in dort auch das Traditionsprodukt Ritter-Sport Rum sowie einige Varietäten des 100 Gramm-Sortiments gefertigt.

sn

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