BDSI / Rohstoffpreise
„Große Sorge“
Die Rohstoffknappheit in der Verpackungsindustrie erreicht inzwischen auch die Süßwarenbranche. Wie der BDSI mitteilt, sind Hersteller von Süßwaren und Knabberartikeln von Kostensteigerungen ihrer Lieferanten, Lieferengpässen und allgemeiner Materialverknappung betroffen.

VendingSpiegel, 03.05.2021 – Insbesondere die schlechte Verfügbarkeit von Kartonagen, Papier und Pappe macht laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) derzeit den Unternehmen der Süßwaren-Branche zu schaffen. Hier nennt der Verband als Grund eine gestiegene internationale Nachfrage, „die zu einer Kostenexplosion und zu einer Knappheit bei vielen Rohstoffen für diese Verpackungsmaterialien führt“.

Auch bei Rohstoffen für Kunststoffverpackungen kommt es laut BDSI derzeit – nicht nur Corona-bedingt – zu verschärften Versorgungsengpässen. Rohstoff-Importe nach Europa blieben aus, da sie in andere Kontinente umgelenkt würden. Wetterbedingte Anlagenausfälle sowie Höhere-Gewalt-Erklärungen der Rohstoff-Lieferanten in Europa würden die Lage zusätzlich erschweren. Als Folge hätten die Preise zuletzt gleichzeitig in einer Reihe von Kategorien in großer Geschwindigkeit angezogen.

Engpässe und Ausfälle

„Die derzeitigen Entwicklungen Richtung fehlende Versorgungssicherheit bei den dringend benötigten Verpackungsmaterialien beobachten wir mit großer Sorge“, betont BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth. Denn Lebensmittel, darunter Süßwaren, Knabberartikel oder Speiseeis, müssten sicher verpackt werden können. Bernoth ergänzt: „Die Unternehmen der Branche unternehmen alle Anstrengungen und scheuen keine Kosten und Mühen, um sich gegen Lieferengpässe und Produktionsausfälle bei Verpackungslieferanten zu wappnen.“

Erst kürzlich hatte die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen berichtet, dass 84 Prozent der an einer Blitzumfrage des Verbandes teilnehmenden Mitglieder eine schlechte bis sehr schlechte Versorgungslage feststellen. Demnach mussten acht von zehn Kunststoffverpackungs-Herstellern aufgrund von Rohstoffmangel ihre Produktion drosseln. Verschärft werde die Lage dadurch, dass zwei von drei Kunststoffverpackungs-Herstellern von einem oder mehreren Fällen von höherer Gewalt betroffen seien. Während einige Lieferanten die Ursachen für einen Auslagenfall detailliert darlegten, hielten andere den Verweis auf „unvorhersehbare Umstände“ für ausreichend, um höhere Gewalt zu erklären, so die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. Auch der Verband der Wellpappen-Industrie warnt vor einer sich immer schneller drehenden Kostenspirale.

Auch andere Branchen betroffen

Im April hatte VendingSpiegel berichtet, dass auch andere Branchen von der Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche betroffen sind. Darunter Hersteller und Lieferanten von Automatenbechern: vendingspiegel.de/epaper. Mit Bezug auf die Süßwarenindustrie ruft der BDSI alle Partner in der Lieferkette von Verpackungsmaterialien dazu auf, „diese schwierige Situation so schnell wie möglich zu lösen, um die Versorgung – insbesondere für Lebensmittel – nicht zu gefährden“.

sn

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