Mintel / Take-away
Mehr Automaten gewünscht
Einer repräsentativen Mintel-Studie zufolge nutzen drei Viertel der deutschen Verbraucher Take-away- und Bestellservices. Insbesondere Jüngere geben mindestens einmal die Woche eine Essensbestellung nach Hause oder zur Abholung auf. Gleichzeitig steigt das Interesse für Verkaufsautomaten, die von Restaurants betrieben werden.

VendingSpiegel, 14.12.2021 – Das Geschäft mit Essen zur Abholung oder per Lieferung boomt - somit steigt auch das Interesse an neuen Geschäftsmodellen. Dazu gehören laut einer Umfrage restauranteigene Verkaufsautomaten: Knapp die Hälfte (48 %) der befragten 16- bis 24-Jährigen wünscht sich eine größere Auswahl an Verkaufsautomaten von Restaurants, die zum Beispiel mit verzehrfertigen Speisen und Getränken befüllt sind. Aber auch 38 Prozent der Eltern von unter 18-Jährigen würden sich im Vergleich zu 31 Prozent der kinderlosen Verbraucher mehr Verkaufsautomaten von Restaurants wünschen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Mintel.

Schließfächer und Foodtrucks

Ebenfalls auf Interesse bei Eltern von unter 18-Jährigen stoßen gekühlte oder tiefgefrorene Gerichte von Restaurants (34 %, im Vergleich zu 26 % der kinderlosen Verbraucher) sowie temperierte Schließfächer: Knapp ein Drittel (32 %) der Eltern von unter 18-Jährigen würden gerne Essens- oder Getränkebestellungen von temperierten Schließfächern abholen. Bei den 25- bis 34-Jährigen ist das Interesse an einem solchen Angebot mit 38 Prozent sogar noch ausgeprägter.

Als weitere Trends erkennt die Studie Dark Kitchens, also Restaurants ohne eigene Verkaufsfläche oder Sitzbereiche, in denen lediglich bestellt werden kann. 70 Prozent der Befragten sagen, dass sie dort bestellen würden. Darüber hinaus wünscht sich die Hälfte der deutschen Verbraucher mehr Foodtrucks in ihrer Gegend.

Convenience in der Pandemie gefragt

Die Pandemie stellt insbesondere für Familien eine Herausforderung dar. Während der beiden Lockdowns mussten viele Eltern Home-Office, Hausarbeit, Kinderbetreuung und Homeschooling sowie – in manchen Fällen – auch die Pflege der eigenen Eltern bewältigen. Außerdem kann das Kochen neben all den anderen Aufgaben im Haushalt eine zeitaufwändige und nervenzehrende Angelegenheit darstellen.

Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht von Mintel wenig überraschend, „dass Eltern an Innovationen im Take-away- und Lieferservice-Bereich interessiert sind, die maximale Convenience bieten“. Restauranteigene Verkaufsautomaten mit dem jeweiligen Logo des Lieblings-Restaurants oder temperierte Schließfächer würden Kunden mehr Zeitersparnis bieten, während gekühlte oder tiefgekühlte Mahlzeiten von Restaurants das Kochen zu Hause unkomplizierter gestalten können und eine gesündere Alternative zu tiefgekühlten Fertiggerichten darstellen, heißt es zur Umfrage weiter.

Wachsender Markt

Christina Wessels, Senior Analyst bei Mintel Household & Leisure, erklärt die Ergebnisse: „Sogenannte Dark Kitchens können verschiedene Betreiber von reinen Bestell-Restaurants gleichzeitig bedienen und daher die Betriebskosten wesentlich senken, was während der anhaltenden Corona-Pandemie insbesondere in der bevorstehenden Winterzeit möglicherweise von Nutzen sein dürfte. Außerdem haben Gastronomen durch dieses Geschäftsmodell die Möglichkeit, in kürzester Zeit unterschiedliche virtuelle Marken zu entwickeln und diese ohne zusätzliche Kosten zu testen.“ Das könne sich langfristig lohnen. Denn der Lieferservice- und Take-away-Markt werde weiterwachsen, was sich auch am Eintritt neuerer Marktteilnehmer wie Wolt oder Uber Eats zeige, betont Wessels.

Über die Umfrage

Für die Umfrage wurde eine repräsentative Anzahl von Verbrauchern unterschiedlicher Altersklassen in Deutschland online befragt. Mehrfachnennungen waren möglich. Die Befragung fand im März 2021 statt.

sn

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