Übergewicht
Noch gefährlicher
Übergewicht und Adipositas sind gefährlicher als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine groß angelegte Studie aus Europa und den USA.

VendingSpiegel, 21.08.2017 – Aktuelle Studienergebnisse zeigen: Das Risiko, an Herzkreislauf-Leiden zu erkranken, steigt mit zunehmendem Gewicht. Bei übergewichtigen Menschen ist es im Vergleich zu Menschen mit einem normalen Body-Mass-Index (BMI) doppelt so hoch, bei schwer übergewichtigen Menschen sogar mehr als zehnfach höher als bei Normalgewichtigen.

In der Studie des Departments of Epidemiology and Public Health am University College London haben Wissenschaftler über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren die Daten von 120.813 Männern und Frauen ausgewertet. Im Verlauf der Untersuchung wurde deutlich, dass schon bei einer Adipositas Grad eins das Risiko für das Auftreten eines Typ-2-Diabetes, einer koronaren Herzerkrankung sowie eines Schlaganfalls deutlich steigt. Weltweit hat sich seit 1980 die Rate der Adipositas in mehr als 70 Ländern verdoppelt.

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) empfiehlt in Anlehnung an Empfehlungen der Vereinten Nationen und der WHO vier wesentliche Maßnahmen für eine wirkungsvolle Prävention von Übergewicht und Adipositas in Deutschland:

  • Steuersenkung für gesunde Lebensmittel mit geringer Energiedichte und geringem Gehalt an Zucker, Fetten oder Salz;
  • Steuererhöhung für energiedichte Lebensmittel mit hohem, über den Empfehlungen liegendem Gehalt an Zucker, Fetten oder Salz; (zumindest insoweit als diese die Nährwertprofile der WHO nicht erfüllen);
  • eine verpflichtende Kennzeichnung aller Lebensmittel durch ein für alle Bevölkerungsgruppen leicht verständliches, den Gehalt an Zucker, Fett, Salz und Energie klar kennzeichnendes (Ampel-)System.

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