Transfair
Fairer Handel wächst

 

Fairtrade-Produkte werden immer beliebter. Im vergangenen Jahr verzeichneten Verkäufer das stärkste Wachstum seit Bestehen des Siegels.

 

VendingSpiegel, 11.05.2015 – Verbraucher scheinen sich immer mehr Gedanken darüber zu machen, was sie essen und woher ihre Lebensmittel stammen. Dabei sind nicht nur Qualität und Herkunft von Bedeutung, sondern auch die Arbeitsbedingungen vor Ort. Das zeigen die Zahlen der Transfair-Jahresbilanz 2014.

 

Im vergangenen Jahr verzeichneten Verkäufer so genannter Fairtrade-Produkte das stärkste absolute Wachstum seit Bestehen des Siegels: Insgesamt 827 Millionen Euro gaben Verbraucher und Verbraucherinnen 2014 für Fairtrade-Waren aus, 173 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 26 Prozent.

„Der deutsche Fairtrade-Markt entwickelt sich sehr dynamisch. Die absatzstärksten Produkte Kaffee, Bananen, Blumen und Kakao legen weiter kräftig zu“, bilanziert Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath. Ein Fair-Trade-Siegel kennzeichnet Güter, die aus fairem Handel stammen, bei denen also bestimmte soziale und teilweise auch ökologische Kriterien eingehalten wurden. Die Produzenten-Organisationen erhalten neben einem stabilen Mindestpreis eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Sie stieg im letzten Jahr durch die Verkäufe auf dem deutschen Markt um 30 Prozent auf 12,3 Millionen Euro.

Der Gesamtabsatz von Fairtrade-Produkten stieg um 44 Prozent auf über 102.990 Tonnen. Kaffee, nach wie vor das Fairtrade-Produkt Nummer eins, legte um 18 Prozent auf 13.020 Tonnen zu. Der Marktanteil liegt dadurch bei 2,9 Prozent.

Auch zu Fairtrade-Bananen griffen Verbraucher vermehrt: Der Absatz stieg um 62 Prozent auf rund 51.180 Tonnen. Damit tragen gut acht Prozent aller in Deutschland verkauften Bananen das Fairtrade-Siegel. Die Menge des abgesetzten Fairtrade-Kakaos versechsfachte sich gar auf 7.590 Tonnen. Dies ist vor allem auf die Einführung des Rohstoffprogramms für Kakao zurückzuführen.

Mit knapp 336 Millionen verkauften Stielen und einem Marktanteil von 25 Prozent bleibt Deutschland außerdem größter Markt für Fairtrade-Rosen. Positiv entwickelten sich auch weitere Produktbereiche, darunter Honig, Baumwollprodukte oder Softdrinks.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Bekanntheit und damit auch die Nachfrage von Fairtrade wächst. „83 Prozent kennen das Siegel und 95 Prozent der Käufer vertrauen ihm“, sagt Dieter Overath. Dies ergab eine aktuelle Globe-Scan-Studie. „Dank der guten Verfügbarkeit und Vielfalt stiegen die Pro-Kopf-Ausgaben auf zehn Euro pro Jahr.“ Overath sieht aber noch Potenzial: „In Großbritannien und der Schweiz geben die Verbraucher drei bis viermal so viel für Fairtrade-Waren aus.“

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