VendingSpiegel, 18.11.2024 – Zwiebelmettwurst, Rindermedaillons in Trüffelmarinade, Grillbauch, grobe Bratwurst oder auch Schnitzel vom Strohschwein in Panade: Diese und weitere Produkte aus drei Automaten im Landkreis Harburg bei Hamburg mussten in der vergangenen Woche aus dem Verkehr gezogen werden. Grund hierfür war die Kontrolle und Beanstandung durch Lebensmittelkontrolleure der Kreisverwaltung, die nach einer Verbraucherbeschwerde erfolgte.
Mehrere Mängel festgestellt
Laut Mitteilung der Kreisverwaltung stellten die Kontrolleure unzureichend oder gar nicht gekennzeichnete Waren sowie auch Produkte fest, deren Mindesthaltbarkeitsangaben irreführend oder abgelaufen waren. Die anschließende mikrobiologische Beprobung im Labor ergab, dass die Produkte verdorben und für den Verzehr durch den Menschen ausdrücklich nicht geeignet seien. „Sie sollten weder roh noch erhitzt verzehrt, sondern am besten entsorgt werden“, heißt es dazu in der Mitteilung.
Das geschah dann auch auf Anordnung der Kreisverwaltung. Zudem wurden die drei Automaten in Seevetal-Hittfeld und Rosengarten-Nenndorf außer Betrieb gesetzt. Gleichzeitig wurde eine Produktwarnung auf der Plattform www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht.
Fleischerei macht Produktionsfehler verantwortlich
Betreiber der drei Automaten ist eine Fleischerei aus Seevetal. In einer ersten Stellungnahme verwies dieser auf Produktionsfehler, die trotz sorgfältiger Prüfung aufgetreten seien. „Dabei sind mikrobiell bedingte Verunreinigungen in die Produkte gelangt“, heißt es weiter. Inzwischen will die Fleischerei den Grund für die Verunreinigungen gefunden haben: Demnach sei ein neues Rezept mit Ei-Panade genutzt worden, „bei dem wir nicht bedacht hatten, wie schnell diese Produkte verderben könnten“, heißt es in einem zweiten Statement. Zu den festgestellten Mängeln bei der Produktkennzeichnung nimmt das Unternehmen nicht Stellung.
Ein grundsätzliches Risiko beim Verkauf von Fleischwaren aus Automaten sieht der Betreiber nicht. So würden die Geräte aufgrund der hohen Nachfrage „alle zwei bis drei Tage komplett neu aufgefüllt und kontrolliert“, schreibt die Fleischerei dazu. Mit Blick auf die bemängelten Produkte gibt der Automatenbetreiber schließlich eine Entwarnung: So sei keines der betroffenen Produkte aus den Automaten verkauft worden.
sn