Als Bekenntnis in den Produktionsstandort Deutschland will CCEP DE in diesem Jahr rund 150 Millionen Euro unter anderem in das eigene Mehrwegangebot investieren. Foto: Coca-Cola
Investitionspaket für Produktionsstandort Deutschland angekündigt
VendingSpiegel, 03.02.2025 – Mit den geplanten rund 150 Millionen Euro will CCEP DE in diesem Jahr etwa zehn Prozent mehr investieren als 2024. Das Geld soll insbesondere in die regionalen Standorte, den Flaschen- und Kistenpool sowie in die Erneuerung des Kühlerparks fließen. „Unsere Millionen-Investitionen sind unser Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland“, betont John Galvin, Vorsitzender der Geschäftsführung von CCEP DE. Vorhaben würden nicht verschoben, sondern es werde jetzt Geld in die Hand genommen, was für regionale wirtschaftliche Impulse sorge.
Die Investitionen von Coca-Cola in Deutschland sind demnach langfristig ausgerichtet. Eine Produktionslinie beispielsweise ist mehrere Jahrzehnte im Betrieb. „Unser hohes Investitionsvolumen ist damit auch ein Vertrauensvorschuss für die neue Bundesregierung“, betont Galvin. „Um künftig in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren zu können, brauchen wir deutlich bessere Rahmenbedingungen. Die dringend notwendigen strukturellen Veränderungen müssen nach der Wahl zügig und entschlossen angegangen werden“, fügt er hinzu.
Drei Forderungen an die Bundesregierung
Für den Coca-Cola Geschäftsführer sind das insbesondere drei Punkte: „Erstens: Bürokratie und Regulierung müssen auf das wirklich Notwendige beschränkt werden. So können Investitionsvorhaben schneller umgesetzt und Bürokratiekosten reduziert werden.“ Zweitens fordert Galvin, dass Deutschland wieder produktiver werden müsse. „Dafür müssen heute der Faktor Arbeit entlastet und die Lohnnebenkosten gesenkt werden sowie gezielt die Zukunftstechnologien von morgen gefördert werden“, betont er. Und drittens müsse es wieder einfacher und attraktiver sein, in Deutschland zu investieren. „Dafür müssen die steuerlichen Anreize und Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen verbessert werden“, fordert der Deutschland-Chef des Brauseherstellers.
Investitionen der letzten Jahre
Das neuerliche Investitionspaket setzt das Engagement des Unternehmens der letzten Jahre fort. Nach eigenen Angaben investierte der Getränkehersteller in den vergangenen fünf Jahren einen Betrag von über 600 Millionen Euro in Deutschland. Somit ging das höchste Investitionsvolumen in Europa an die deutsche Geschäftseinheit von Coca-Cola Europacific Partners. „Damit wir auch künftig Investitionen in hohem Umfang nach Deutschland holen können, muss die Perspektive für unsere Produktion im Land stimmen", erklärt John Galvin und betont: „Die neue Bundesregierung hat es in der Hand, die Weichen richtig zu stellen und die industrielle Basis Deutschlands wieder zu stärken.“
Die Maßnahmen im Detail
Die größte geplante Einzelinvestition geht mit 45 Millionen an den Produktionsstandort in Halle an der Saale, dort soll eine neue Abfülllinie für Dosen installiert werden. Die Nachfrage nach Coca-Cola-Getränken in Dosen hat laut Unternehmensangaben zuletzt stetig zugenommen. Ab Mitte 2026 kann der Getränkehersteller in Deutschland die Kapazitäten für die Dosen-Abfüllung – bisher an den Produktionsstandorten in Dorsten und Karlsruhe – mit der neuen Linie in Halle deutlich ausbauen. Darüber hinaus wird eine der bestehenden Linien für die Abfüllung kohlensäurefreier Getränke am Standort erweitert.
Weitere Millionenbeträge sind für die Standorte in Lüneburg mit rund elf Millionen Euro und in Dorsten mit rund acht Millionen Euro vorgesehen. In Lüneburg sollen die im vergangenen Jahr eingebaute Glas-Linie fertiggestellt und ein Gebäude für die Flaschensortierung errichtet werden. In Dorsten wird eine Produktionslinie für die Abfüllung von Getränkekonzentraten für Spenderlösungen in der Gastronomie installiert, die vom Standort Köln verlagert worden ist. Zudem sollen die im vergangenen Jahr begonnenen Umbauten im Sirupraum fertiggestellt werden.
Ausbau des Mehrwegangebots
Mit 42 Millionen Euro fließt auch in diesem Jahr ein großer Teil der geplanten Investitionen in Mehrweg, vor allem in neue Mehrwegflaschen und Kisten. Wie Coca-Cola mitteilt, spiele Mehrweg im Angebot in Deutschland eine wichtige Rolle, die Investitionen seien dementsprechend konstant hoch: In den Jahren 2019 bis 2023 hat der Getränkehersteller über 300 Millionen Euro in die Mehrwegabfüllung investiert.
Weitere 18 Millionen Euro werden für die Erweiterung des Kühler-Parks aufgewendet. Die Getränkemarke stellt gewerblichen Kunden auch Kühlgeräte zur Verfügung. Die Flotte soll um 32.000 neue Geräte erweitert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Energieeffizienz der neuen Geräte und dem Einsatz umweltfreundlicher Kältemittel. Den CO2-Fußabdruck im Bereich Kühltechnik hat CCEP DE seit 2010 bereits um über 68 Prozent reduzieren können.
sn