VendingSpiegel, 24.04.2025 – In einem Jahr mit komplexen Herausforderungen konnte die Lavazza Group Erfolge bei den gesteckten Wachstumszielen erreichen. Der Gruppenumsatz aus dem Verbraucher- und Außer-Haus-Markt-Segment betrug 2024 zusammen 3,35 Milliarden Euro. Der Vorjahresumsatz konnte damit um 9,1 Prozent gesteigert werden. Insbesondere in den USA verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von zwölf Prozent, während das Umsatzplus in den Märkten Italien (+4 %) und Frankreich (+2 %) geringer ausfiel. Das Ergebnis vor Steuern (Ebit) stieg um 34 Prozent auf 130 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag gruppenweit bei 312 Millionen Euro (+18,6 %), die Ebitda-Marge damit bei 9,3 Prozent.
Laut Gruppen-CEO Antonio Baravalle sei die Kaffee-Industrie mit kritischen und volatilen makroökonomischen sowie geopolitischen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere den kontinuierlichen Anstieg von Rohstoffpreisen hebt er hierbei hervor. Vor diesem Hintergrund habe die Lavazza Gruppe jedoch Stärke und Flexibilität bewiesen und im Jahr 2024 solide Ergebnisse erzielt, betont Baravalle. Hierfür sei jedoch ein konsequentes Kostenmanagement nötig gewesen, um die Rentabilität, die eigenen Mitarbeiter sowie die Investitionskapazitäten zu schützen.
Mit dem neu vorgestellten Einzelportions-Konzept „Tabli“ will Lavazza im Consumer-Markt weitere Marktanteil gewinnen. Foto: Lavazza GroupGruppe wächst durch Übernahmen
Neben organischem Wachstum hat Lavazza in den vergangenen Jahren auch mehrere Firmen übernommen. Dazu gehört die Übernahme von 49 Prozent am Vending-Operator IVS Group im letzten Jahr. Die Gruppe betreibt in Italien, Frankreich, Deutschland, Polen, Portugal, Spanien und der Schweiz rund 280.000 Automaten und erzielte 2024 einen Gesamtumsatz von 733 Millionen Euro. Die übrigen Anteile an der IVS Group kann Lavazza ab dem Jahr 2027 übernehmen – vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Bereits seit 2023 gehört das französische e-Commerce-Unternehmen Maxi Coffee zur Lavazza Group.
Mit diesen Übernahmen – sowie der bereits 2018 erfolgten Übernahme von Mars Drinks mit der Marke Klix – verfolgt das Turiner Unternehmen das Ziel, die eigene Position in den strategischen Kanälen Vending und Office-Coffee-Service zu stärken und die Mehrmarkenstrategie der Gruppe auszubauen. Darüber hinaus sollen die Expansion in Nordamerika fortgesetzt sowie die Omnichannel-Führerschaft in Europa mit Schwerpunkt auf Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland laut Mitteilung konsolidiert werden. Ebenfalls angestrebt wird demnach der Ausbau der Coffee-Shop-Präsenz in China über das dortige Partnerunternehmen Yum.
Innovative Einzelportionen
Der Endverbrauchermarkt bleibt ebenfalls im Fokus. Hier stellte Lavazza kürzlich die nach eigenen Angaben neue Produktkategorie „Tabli“ vor. Dabei handelt es sich um feste, tablettenförmige Einzelportionen („Tab“), die vollständig aus Kaffee bestehen und in einer speziellen Maschine zubereitet werden. Das System beruht auf einer Idee des italienischen Unternehmens Caffemotive, das 2020 von Lavazza übernommen wurde. Das nun vorgestellte Tabli-Konzept soll das Lavazza-Portfolio im Segment der Einzelportionen für Endverbraucher erweitern. Hier bietet das Unternehmen bereits gemahlenen sowie Bohnenkaffee, Kapseln und Pads an. Präsentiert wurde das neue System Anfang April während der Mailänder Designwoche.
sn