Pflegebranche nutzt zielgerichtet das Messeangebot
VendingSpiegel, 30.04.2024 – Seit 34 Jahren gibt es die Fachmesse Altenpflege. Sie gilt als führende Veranstaltung der Pflegebranche und richtet sich vornehmlich an Führungskräfte, Pflegedienstleitungen, Betreiber von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie an professionelle Pflegekräfte. Sie ist unterteilt in die Themen Pflege & Therapie, Beruf & Bildung, Verpflegung & Hauswirtschaft, IT & Management sowie Raum & Technik.
Zum zweiten Mal fand die Messe am Standort Essen statt. Dominik Wagemann, Verlagsleiter beim Veranstalter Vincentz Network, zieht ein Fazit: „Im vorletzten Jahr war die Durchführung der Altenpflege noch stark von den Corona-Bedingungen geprägt. In diesem Jahr hat die Pflegebranche mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Atmosphäre auf der gesamten Veranstaltung war dennoch geprägt von Optimismus, Lösungsorientierung und positivem Spirit.“ Er sei beeindruckt darüber, wie interessiert und zielgerichtet die Besucher das Angebot der Aussteller und die inhaltlichen Themen genutzt hätten. „Essen ist neben Nürnberg ein starker Standort für die Leitmesse der Pflegebranche“, betont Wagemann.
Weniger Aussteller rund um Care-Verpflegung
Im Bereich der Care-Verpflegung gab es zwar weniger Aussteller als in den vorangegangenen Messejahren – beispielsweise fehlten die Anbieter für Speisenverteilsysteme. Dennoch waren auch in Halle 5 einige Aussteller rund um das Thema Gemeinschaftsverpflegung präsent. So zeigte beispielsweise KBS Großküchentechnik neue Service-Roboter, die sich auch für die Stationsverpflegung einsetzen lassen. Das Unternehmen Apetito stellte aktuelle Produkte nach dem IDDSI-Modell vor und die Vertriebsexperten der Frischli-Milchwerke konnte mit den neuesten pflanzlichen Produkten punkten. Außerdem gab es beim Convenience-Hersteller Wild neue Salate und Basisprodukte im Programm und Chefs Culinar präsentierte das Konzept „Hi-Taste“, das vor allem für Care-Einrichtungen geeignet ist. Rund um das Thema Spültechnik zeigten unter anderem Miele und Smeg die aktuellen Produktserien.
Kongress mit aktuellen Themen
Der begleitende Messekongress adressierte die wichtigsten Themen und aktuellen Herausforderungen der Branche. Diskutiert wurden unter anderem die wirtschaftliche Belastung vieler Pflegeunternehmen, der Personalmangel und die Versorgungsengpässe in der ambulanten und stationären Pflege. Auch die Chancen durch Digitalisierung und wegweisende Praxisbeispiele sowie Lösungsansätze wurden beleuchtet.
Der Kongress bot den Verbänden der Branche zudem die Gelegenheit, ihre Forderungen direkt an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu richten, der dem Kongress live zugeschaltet war und ihn eröffnete. Lauterbach beteuerte, die Forderungen in seinem Ministerium diskutieren lassen zu wollen und sah die Bundesregierung und sein Ministerium insgesamt auf einem guten Weg. „Wir machen sehr grundsätzliche Gesetze und Reformen und lösen damit einen Reformstau“, sagte der Minister, der seinen Amtsvorgängern vorwarf, wichtige Vorhaben liegen gelassen zu haben.
Die nächste Altenpflege findet vom 8. bis 10. April 2025 in Nürnberg statt.
sn/rl