VendingSpiegel, 31.07.2024 – Seit Monaten ist ein möglicher Verkauf der Selecta Group ein heißes Gesprächsthema innerhalb der Vending-Branche. Nach dem Aufkommen erster Gerüchte Ende 2023 berichteten Insider im Frühjahr gegenüber VendingSpiegel, eine Zerstückelung der 16 Märkte umfassenden Gruppe mit anschließender Veräußerung einzelner Märkte stehe unmittelbar bevor. Erst im April hatte sich dann Selecta-CEO Christian Schmitz gegenüber Schweizer Medien geäußert und betont, es gebe keinen Verkaufsprozess (VendingSpiegel berichtete). Die Gerüchte hielten sich jedoch weiterhin, auch weil sich Selecta-Eigentümer KKR nicht offiziell dazu äußern wollte – bis jetzt.
Kein Käufer gesucht
In einem Ende Juli erschienen Interview mit der Schweizer Wirtschaftszeitung „Finanz und Wirtschaft“ schließt Scott Nuttall, Co-CEO des Selecta-Eigentümers KKR, einen kurzfristigen Verkauf aus. Ein Käufer werde laut Nuttall derzeit nicht gesucht. Den Ausstieg von KKR bei Selecta zu einem späteren Zeitpunkt lässt er jedoch als Option offen. „Aber wir sind noch dabei, das volle Potenzial des Geschäfts zu entwickeln, also steht ein Ausstieg nicht unmittelbar bevor“, sagt Nuttall in dem Zeitungsinterview.
Verkaufs-Potenzial noch nicht erreicht
Nach der schwierigen Pandemie-Zeit erhole sich der Umsatz des Operators wieder – nicht zuletzt dank des Engagements der Selecta-Führung unter CEO Christian Schmitz und Verwaltungsratspräsident Joe Plumeri, denen Scott Nuttall damit den Rücken stärkt. Gleichzeitig aber prüfe KKR laut Nuttall „jederzeit alle Möglichkeiten“ eines möglichen Ausstiegs – beispielsweise in Form eines Verkaufs oder Börsengangs. Über einen konkreten Ausstieg werde KKR dann nachdenken, wenn „ein Großteil der Wertschöpfung, die wir erreichen können, bereits erreicht wurde“, betont Scott Nuttall gegenüber Finanz und Wirtschaft. Aktuell befinde sich Selecta demnach aber noch im „Wertschöpfungsmodus“.
Ebenso wie die Suche nach einem Käufer beendet KKR die Spekulationen über einen Selecta-Verkauf damit nur vorläufig. Sobald der beschriebene Wertschöpfungsmodus abgeschlossen ist, dürfte das Thema in der Automatenbranche wieder heiß diskutiert werden – ebenso die von Insidern im Frühjahr erwartete Veräußerung einzelner Ländergesellschaften der Gruppe.
sn