VendingSpiegel, 13.08.2015 – Was für den Deutschen der morgendliche Kaffee, ist für den Inder der Tee. So jedenfalls war es bisher, wenn es um den Verzehr von Heißgetränken in privaten Haushalten geht. Das möchte die WMF-Group jetzt ändern: Ab Ende des Jahres entwickelt und produziert der internationale Hersteller von Kaffeemaschinen gemeinsam mit „Coffee Day“ aus Indien im Rahmen eines Joint Ventures gewerbliche Kaffeemaschinen für zu Hause.
In der Nähe von Bangalore, Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka und drittgrößte Stadt Indiens, soll das neue Entwicklungs- und Fertigungszentrum von Schaerer, 100-prozentiger Tochterfirma von WMF, entstehen. Durch die Kooperation mit Coffee Day hat sich WMF einen direkten Vertriebsweg – zunächst an die Kunden von Coffee Day – geschaffen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch noch andere Franchise-Partner außerhalb Indiens dazukommen.
Vielversprechende Kaffeetrinker
Damit geht WMF als erster Kaffeemaschinenhersteller den Schritt auf den indischen Kontinent und nutzt das Potential, das der indischen Bevölkerung als zukünftige Kaffeetrinker zugeschrieben wird: Laut einer Analyse der Internetseite „Statista“ ist Indien eines der zehn Länder, in denen sich der Pro-Kopf-Kaffeeverbrauch am besten entwickelt. Der Kaffeekonsum der Inder soll bis 2019 um rund 30 Prozent zunehmen.
Die WMF-Group setzt mit diesem Joint Venture ihren Expansionskurs auf den internationalen Markt fort. Bisher mit großem Erfolg: Allein im ersten Halbjahr 2015 konnte das Unternehmen seinen Umsatz von 545,7 Millionen Euro um 6 Prozent steigern. Die WMF-Group hält bei der Kooperation 51 Prozent, Coffee Day 49 Prozent.