VendingSpiegel, 08.05.2025 – Im Rahmen der Transaktion werden der Gruppe 330 Millionen Euro an neuen Finanzmitteln zur Unterstützung ihrer langfristigen Strategie zur Verfügung gestellt. Diese neuen Gelder werden demnach zum einen zur Refinanzierung der bestehenden flexiblen Kreditlinien der Gruppe verwendet und stärken zum anderen die Barmittel der Gruppe „erheblich“. Erst Anfang des Jahres hatte die Selecta Group eine Finanzspritze seitens der Gläubiger in Höhe von 50 Millionen Euro erhalten (VendingSpiegel berichtete).
Außerdem werden nun die ausstehenden Verbindlichkeiten der Gruppe durch einen Schuldenschnitt um zirka 1,1 Milliarden Euro reduziert. Die Laufzeiten für die verbleibenden Schuldverschreibungen werden um fünf Jahre bis in die zweite Hälfte des Jahres 2030 verlängert.
Eigentümerwechsel
Gleichzeitig geht die Selecta Group laut Mitteilung in den Besitz von „langfristig orientierten institutionellen Investoren“ über, die die Strategie von Selecta unterstützen. Wer diese Investoren sind, teilt das Unternehmen nicht mit. Medien wie das Onlineportal Bloomberg Law berichten, dass hierzu unter anderem Invesco, MAN Group, Diameter Capital Partners und Strategic Value Partners LLC gehören. Der bisherige Eigentümer KKR zieht sich demnach zurück. Die Gerüchte um einen Eigentümerwechsel, die KKR zuletzt im Juli 2024 vorläufig ausgeschlossen hatte (VendingSpiegel berichtete), finden damit nun ein Ende.
Kapital für künfiges Wachstum
In der offiziellen Selecta-Mitteilung wird dies als „wegweisende Transaktion“ bezeichnet, die der Gruppe eine nachhaltige und zukunftsfähige Kapitalstruktur und somit Stabilität und Flexibilität gebe. Mit den neuen Finanzmitteln will die Gruppe weiter in das europaweite Netzwerk investieren. CEO Christian Schmitz freut sich über das umfassende Finanzpaket. „Das ist ein bedeutender und positiver Schritt nach vorne für Selecta. Dank der Unterstützung langjähriger Investoren von Selecta erhalten wir neue finanzielle Mittel zur Umsetzung der langfristigen, profitablen Strategie unseres Unternehmens“, sagt Schmitz.
Zudem werde der Verschuldungsgrad laut dem CEO „erheblich“ gesenkt und die Laufzeiten der verbleibenden Verbindlichkeiten um fünf Jahre verlängert. „Im Namen des Vorstands möchte ich unseren Geldgebern für ihre Unterstützung und das Vertrauen sowie allen unseren Kollegen bei Selecta für ihre anhaltende harte Arbeit und ihr Engagement herzlich danken. Wir gewinnen kontinuierlich neue Kunden, erweitern unser Foodtech-Angebot, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, und versorgen täglich Kunden in unserem gesamteuropäischen Netzwerk“, sagt Christian Schmitz.
Die Transaktion soll vorbehaltlich behördlicher Zulassungen vor Ende des zweiten Quartals 2025 abgeschlossen werden. Sie wird im Rahmen eines kontrollierten Vollstreckungsprozesses durchgeführt – dabei handelt es sich um einen abgestimmten und verhandelten Prozess mit den wichtigsten Geldgebern von Selecta.
Operator kämpft mit sinkenden Umsätzen
Die Gesamtjahresergebnisse für das abgeschlossene Geschäftsjahr, die Selecta zuletzt immer im März veröffentlicht hatte, lagen bis Anfang Mai nicht vor. Zuletzt hatte das Unternehmen mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Die letzten veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal 2024 zeigten einen Rückgang von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (VendingSpiegel berichtete).
sn